1998 fand der MOTORRAD-Redakteur Werner "Mini" Koch den Motor der Suzuki TL 1000 S so gut, daß er sich entschloss mit den renommierten Fahrwerksbauern Sam Wassermann und Robert Rieder von der Firma Uno-Fahrzeugbau, ein Fahrwerk zu bauen. Die Firma UNO ist in Sportfahrerkreisen bekannt für ihre Gitterrohrfahrwerke für Einzylindermotoren. Damit nehmen und nahmen verschiedene Fahrer wie Tommi Körner und eben auch Werner Koch an Sound of Singles Rennen recht erfolgreich teil. Nicht daß die Suzuki ein schlechtes Fahrwerk hätte, aber für einen Racer fehlt der letzte Feinschliff. Es sollte an Stabilität einer Ducati ebenbürtig sein, ohne jedoch deren Unhandlichkeit zu übernehmen. Handlich und zielgenau sollte es sein. Und so wurde aus 35mm starken Rohren ein Gitterohrrahmen konstruiert. Der Rotationsdämpfer und die Feder neben dem stehenden Zylinder wurden durch ein direkt auf der Schwinge montiertes Wilbers-Federbein ersetzt. Alle anderen Teile der TL 1000 S sollten daran passen um eine Kleinserie zu ermöglichen. Im Endergebnis steht die Gabel mit 67° etwas steiler, der Motor sitzt 20mm weiter vorne und der Tank und die Sitzbank sind näher an den Lenkkopf gerückt. So sind mindestens 50 Prozent des Gewichtes auf dem Vorderrad. Die Firma Speer in Reutlingen, unter anderem auch Suzuki-Vertragshändler, fand die Idee so gut, daß daraus schließlich eine Kleinserie wurde. Etwa Fünfzig Rahmen sollen produziert worden sein. (Quelle: PS 7/99, www.classic-motorrad.de)
Ich entdeckte, daß meine Gabel links undicht war. Also habe die Gabel ausgebaut und zerlegt. Dabei kam eine großflächige Ablösung der Beschichtung zutage. Und weil ich versuche Defektes durch Besseres zu ersetzen, habe ich Tauchrohre mit Kohlenstoffbeschichtung bestellt. Die sollen härter in der Oberflächengüte sein und ein geringeres Losbrechmoment besitzen. Allerdings hat die Lieferung bis April gedauert. Weil die Gabel draußen war und ich nicht fahren konnte habe ich das Motorrad zerlegt um den Rahmen und die Räder zu lackieren. Irgendwie kommt der Rahmen in schwarz nicht zur Geltung. Und die Räder sollten auch mal eine andere Farbe, als diesen schwarzen Einheitsbrei bekommen. Durch viele blaue Anbauteile wie die Wilbersfeder, die Bremsleitungen oder die Einsteller an der Gabel, musste es ein Blauton sein. So wurden die Felgen und der Rahmen in einem seidenmatten hellblau lackiert. Der Kabelbau wurde auf das Wesentliche reduziert. Die rechte Armatur wurde eingespart. Nahezu alle Schrauben wurden durch Inbusschrauben aus Edelstahl ersetzt. Und weil es besser aussieht sind sie alle konisch abgedreht. Seit Ende März ist sie fertig. Zurzeit steckt noch eine geliehene Serien-Gabel drin, aber es reicht um bei besserem Wetter ausgiebige Probefahrten zu machen. So sieht sie jetzt aus:
Die ersten 800 km bin ich jetzt gefahren. Trotz der zu weichen und schlecht einzustellenden Seriengabel fährt sich die UNO sehr gut. Keinerlei Aufstellmoment vom 190er verfälscht die Linienwahl. In Schräglage ist es ohne weiteres möglich Gas wegzunehmen, zu bremsen oder sie weiter abzuwinkeln. Völlig neutral geht das. Es ist so gut wie kein Körpereinsatz erforderlich. Und auch ohne Lenkungsdämpfer mit der Lenkstange tritt keine Spur von Unruhe auf. Sie ist deutlich stabiler als die TL und weitaus handlicher als die Ducatis der 916/996 Baureihe, die ich mal Probegefahren bin. Seit 1200 km ist meine Gabel wieder eingebaut. Ein Umbau der Dämpfung von Rooske mit Öhlins-Gabelfedern und kohlenstoffbeschichteten Tauchrohren. Der Gabelumbau ist auf alle Fälle zu empfehlen. Die Gabel spricht sensibler an und der Einstellbereich ist deutlich breiter. Allerdings benutze ich momentan 5er Gabelöl von BelRay. Laut Rooske sollte aber Öhlins Nr4 (auch ein 5er Öl) rein. Allerdings ist der nächste Öhlinshändler 45km weit weg. Öhlins Gabelöl ist allerding auch fast doppelt so teuer wie alle anderen Markenöle. Ich habe es gekauft und werde es bei Zeiten wechseln. Jetzt fahre ich erstmal.
Bislang bin ich 10.800 km ohne Probleme aber mit viel Spaß gefahren. Natürlich war ich auch beim TL 1000 Treffen in Hamm. Neben zwei prima Ausfahrten im Sauerland waren wieder viele TL 1000 zu sehen. Und es war eine Freude die Mitglieder aus dem Forum (TL 1000.de) mal in "echt" kennen zu lernen. Neben drei Schweizern waren auch ein paar Holländer und ein Luxemburger da. Insgesamt waren an allen Tagen 190 TL 1000 da. Außerdem ergab es sich bei dem Treffen, daß fünf UNO's dort waren. Bei einem geschätzten Bestand von fünfzig Fahrzeugen sind auf dem Bild 10% des Bestandes zu sehen. Rechts, mit dem Heck voran die UNO von Det aus Aachen, zweite von rechts ist von Peter aus Essen, in der Mitte gehört Andy aus Bielefeld, die zweite von links ist Joe's aus Hannover, und ganz links steht meine. Auf alle Fälle ein Bild mit Seltenheitswert.